Jahrestagung

 

 

Datum:   
  30.09 – 02.10.2024
Ort:   
  Katholische Akademie Berlin
Anmeldung:   
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Bitte melden Sie sich bis zum 20.09.2024 an. Wir freuen uns auf Sie!

Die Links zu den detaillierten Programminhalten werden in Kürze aktualisiert.

 

Die hohe Eigendynamik aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen ruft Fragen auf, die in der Geschichte der Literatur, Kunst und Philosophie unter dem Stichwort des Absurden verhandelt werden. Können wir dem Leben eines Individuums, der Ordnung einer Gesellschaft, der Welt als solcher eine Bedeutsamkeit unterstellen, die über sie hinausweist? Oder müssen wir zugleich mit der Kontingenz dieser Phänomene auch die Tatsache anerkennen, dass die Widersinnigkeit das letzte Wort hat? Vielfach begegnet der Gedanke der Absurdität dabei in fragmentarischer oder atmosphärischer Gestalt, wenn etwa Ironie in Sarkasmus, Melancholie in Depression, Empörung in Gewalt umschlägt – aber auch widerständiges Engagement oder umfassende Akzeptanz können auf Erfahrungen der Absurdität antworten. Diese Ambiguität lädt dazu ein, die Verwendungsformen, Implikationen und Konsequenzen des Absurden begrifflich zu systematisieren und nach Ressourcen im Umgang mit dem Absurden zu fragen. Die Tagung stellt sich dieser Aufgabe aus theologischer Perspektive. Sie geht dabei von einer eigentümlichen Doppelrolle der Theologie aus. Einerseits hält diese einen Vorrat an Denkfiguren bereit, die es ermöglichen, über die bestehenden Verhältnisse hinauszugehen und – gegen allen Augenschein – die Hoffnung auf eine Sinnhaftigkeit aller Wirklichkeit zur Geltung zu bringen. Andererseits erzeugt die Theologie auch ihre eigenen Absurditäten. Lassen sich heute solche theologische Antworten auf die Erfahrung der Absurdität (wieder-)entdecken? Oder ist das Projekt der Theologie seinerseits absurd, gerade im Hinblick auf die Gegenwart? Wie könnte eine Theologie des Absurden aussehen? Wie könnte sich die Theologie konstruktiv in den theoretischen wie praktischen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Umgang mit Absurditäten einbringen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Jahrestagung 2024 der Deutschen Sektion der Europäischen Gesellschaft für katholische Theologie (ET).

30. September

Sichtachsen: Leitfragen einer Theologie des Absurden

14:00
Annette Langner-Pitschmann/Daniela Blum: Einführung
14:30
Knut Wenzel: Why the Hell not. Zu einer Theologie des Absurden
15:30
Pause
16:00
Isabella Guanzini: Nihilismus und Absurdität. Zeitgenössische Versuche über das Widersinnige
17:00
Martin Kirschner: Am Abgrund, mit Hoffnung. Zum theologischen Umgang mit dem Absurden
18:00
Abendessen
20:00
Heribert Prantl: Er rollt nicht mehr. Wie Sisyphos glücklich wurde

01. Oktober

Nahaufnahme: Das Absurde in der Ideengeschichte und Gegenwart

09:00
Ingolf Dalferth: Absurde Welt? Zur Logik, Komik und Tragik des Absurden
10:00
Sarah Rosenhauer: Liebe zum Endlichen. Sondierung zu Absurdität und Absolutem bei Camus Sisyphos und Hegels Jesus
11:00
Pause
11:30
Klaus Viertbauer: Vom Absurden zum Paradox. Bausteine einer negativen Theologie nach Søren Kierkegaard
12:30
Podium: Tagungsbeobachtung
12:45
Mittagessen

 

Dienstag Nachmittag – PANEL 1

Bodenproben: Themen im Spannungsfeld von Theologie und Absurdität

14:30
Claudia Gialousis: Die absurde Sache des einen Fadens in einem vielfädigen Knoten: Religiöse Wandlungsprozesse im Kontext des Refigurationsmodells
15:00
—:
15:30
Pause
15:45
Luis Sancho Perez: Theologie des Überlogischen. Søren Kierkegaard, Martin Buber und María Zambrano im Dialog
16:15
Stephan Tautz: Opus Dei – absurdes Werk? Liturgie nach dem „Tod Gottes“ als (Schau)Spiel mit dem Absurden

 

Dienstag Nachmittag – PANEL 2

Bodenproben: Themen im Spannungsfeld von Theologie und Absurdität

14:30
Pia Henning: Gegenwartsorientiertes Handeln als Antwort auf die Absurdität menschlicher Bemühungen. Sisyphos‘ Schicksal pragmatisch beurteilt
15:00
Alexander Maximilian Gialousis: Ringen um den vollmächtigen Ohnmächtigen. Gedächtnistheoretische Exegese als Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit biblischen Ambiguitäten
15:30
Pause
15:45
Kurt Wormstädt: Aberwitzige Versöhnungstheologie
16:15
Michael Quisinsky: Absurdität und Heilsgeschichte

 

Gegenprobe: Das Buch der Bücher

17:00
Martin Nitsche: Kann die Bibel sinnfrei? Absurdität als Verständnisschlüssel für biblische Texte und ihre Auslegung
18:00
Abendessen
19:30
Mitgliederversammlung
20:00
Ausklang

02. Oktober

Panorama: Das Absurde im Spiegel der theologischen Disziplin

08:30
Eva Spiegelhalter: Absurde Transzendenzlosigkeit als Herausforderung für die Theologie: Kann die Theologie Absurdität als Entscheidung des Menschen gegen Transzendenz aushalten?
09:00
Aleksandra Brand: Nach mir die Sintflut: Absurdität ethischen Handelns im Hinblick der Naherwartung? Eine biblische Perspektive
09:30
Pause
10:00
Christoph Koller: Recht absurd. Absurditätserfahrung als Legitimitätsproblem für das Kirchenrecht
10:30
Johannes Elberskirch: Sakramentalität – Taufname der Absurdität
11:00
Pause
11:30
Karlheinz Ruhstorfer: Jenseits des Absurden. Theologie als „Doing Reason“
12:30
Justin Veit: Tagungsbeobachtung – Ausblick